Ich bezeichne das Atemtraining oft als „den Cheatcode des Biofeedbacks“. Was ich damit eine ist, dass mir sehr oft berichtet wurde, dass die Anwender (gerade zu Beginn) unsicher sind, ob sie mit dem Klienten jetzt gerade eine aktivierende oder entspannende Übung machen sollen. In diesem Fall (oder wenn der Klient einfach mal eine ruhige Einheit braucht) kann man einfach Atembiofeedback machen. Dieses hat:
- über das Einatmen eine aktivierende und
- über das Ausatmen eine entspannende Komponente
Das geht also fast immer. Ziel ist das Erlernen einer entspannten tiefen Bauchatmung.
Die Anwendungsgebiete von Atembiofeedback sind sehr breit. Natürlich gibt es da klassische Entspannung, aber vor allem im Bereich der Angststörungen bis hin zu PTBS wird das Training extrem erfolgreich eingesetzt.
Einer der Gründe, warum dies meiner Meinung nach so erfolgreich ist, liegt darin, dass die Atmung so gut „kontrollierbar“ ist. Man kann da also sehr schnell eine gewisse Selbstwirksamkeit erleben, welche bei diesen Krankheitsbildern ja durchaus regelmäßig eingeschränkt ist.
Die Atmung wird auch oft in Zusammenhang mit der Herzratenvariabilität genutzt. Mehr dazu finden Sie hier.
Tipps, Tricks und Erfahrungen zum Atembiofeedback
Atembiofeedback wird mittlerweile auch durchaus regelmäßig mit einem Pacing angeboten. Der Klient erhält also eine Vorgabe, mit der er „mit atmet“.
Regelmäßig wurde ich auch gefragt, was ich von Atempacern ohne Biofeedback halte. Generell gefallen mir diese, genauso wie alle anderen Dinge, die Klienten dazu bringen, zu Hause weiter zu üben, sehr gut.
Ich würde aber immer empfehlen diese Pacer erst dann zu „verschreiben“, wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Klient auch wirklich „richtig atmet“.